Von der Gotik zum Historismus

Glossar1

Gotik

Baustil des hohen bis späten Mittelalters; besonders präsent im Kirchenbau.
Typische Merkmale:
– hohe schmale Gebäude
– steiles Dach, gerne mit Treppengiebel
– Spitzbogen, Masswerk an Fenstern
– Erker und Türmchen

Renaissance

Wiederentdeckung der klassischen Antike, je nach Region 15. bis 16. Jh. Gebäudeproportionen gerne geometrisch berechnet. Gliederung durch Säulen, Pilaster, Dreiecksgiebel. Wiedererfindung des Kuppelbaus.
Typische Merkmale:
– rhythmische Gliederung der Fassaden durch Bogen, Lisenen, Pilaster
– Dreiecksgiebel
– Kassettendekor, z.B. Dachuntersicht oder Decken– Ranken, Bänder und Arabesken-Dekor

Barock

17.Jh, in Bern vor allem 18. Jh. Auflösung der strengen Ordnung der Renaissance, reiche Ornamentik, Schwung und Bewegung. Prunkvoller Baustil, der stark auf äussere Wirkung setzt. Je nach Region schlichter oder üppiger; der Berner Barock ist recht streng; typischer Stil der Berner Campagnen und Pfarrhäuser.
Typische Merkmale:
– Breit gelagerte Gebäude
– Axialsymmetrische Fassade
– Mittelbetonung durch Risalit, Freitreppe oder Eingangstür
– eher steiles geknicktes Walmdach
– Mansardendach
– Ecklisenen aus Haustein

Klassizismus

Aufgreifen von Stilelementen der klassischen Antike und der Renaissance; Reaktion auf die Üppigkeit des Barocks. Baustil des19. Jh. in verschiedenen Ausprägungen. In Langnau sehr präsent, z.B. als Biedermeierstock.
Typische Merkmale:
– Gliederung des Gebäudes durch ein abgesetztes Sockelgeschoss oder durch waagrechte Gesimse zwischen den Stockwerken
– grosse regelmässig angeordnete Fenster
– Betonung der Vertikale durch Lisenen
– zurückhaltendes Dekor, oft am Traufgesims, z.B. Wellen- und Würfelfriese
– flaches Walmdach oder Satteldach; auch Ründihäuser können klassizistisch sein
Im Spätklassizismus ab ca. 1860:
– Laubsägedekor, sog. Schweizer Holzstil

Glossar2

Historismus

Baustil um die Wende 19./20. Jh., Gründerzeit.  Aufgreifen von Stilelementen quer durch die Baugeschichte, mit Vorliebe der Gotik; Vermengung verschiedener Stilepochen an einem Gebäude.
Typische Merkmale:
– hohe, gern turmartige Gebäude
– romantisierendes Dekor als Ausdruck einer wohl-   habenden Bürgerlichkeit
– Neugotik oder Neubarock, gerne pompös

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